Wichtigstes Kriterium für einen Wandler zwischen digitalen Musikdaten und analoger Musik ist eine möglichst exakte Zeitbasis. Die analogen Schwingungen sind ja digital quasi als viele Punkte in einem Koordinatensystem gespeichert. Y-Achse ist die Amplitude (Lautstärke), X-Achse ist die Zeit. Die Amplitude kann folglich noch so genau definiert sein, wenn die Zeitbasis wackelt, gibt es dennoch unweigerlich Fehler. Sehr viel Entwicklungszeit ist daher in diese Clocksektion geflossen, die einen hochpräzisen Referenztakt erzeugt.
Interne Takterzeugung
Zwei Oszillatoren erzeugen die Taktfrequenzen für die beiden Abtastratenfamilien: 44,1kHz-Vielfache und 48kHz-Vielfache. Eigentlich wurde dieser Abschnitt für unseren AD-Wandler entwickelt, der in vielen Studios gerade auch wegen seiner hohen Präzision als Taktgeber für andere Digitalgeräte geschätzt wird. Werden externe Quellgeräte wie ein Musikserver per ddUSB mit dem dac-pre verbunden, sind diese Oszillatoren auch bei der Wiedergabe von Musik aktiv. Der DAC hat dann beste Rahmenbedingungen, denn der Referenztakt wird intern erzeugt und auf kürzestem Weg zu den DA-Wandlern verteilt. Der Takt unterliegt somit keinen externen Einflüssen. Entscheidend für die Qualität der Wandlung ist immer ausschließlich nur der intern im DAC erzeugte und direkt zu den Wandlern verteilte Takt. Auch bei der Taktverteilung gehen wir einen aufwendigeren Weg als üblicherweise im Audiobereich zu finden. Wir nutzen hierfür Bausteine und elektrische Formate, die sich sonst nur im IT-Sektor bei sehr hoch getakteten Anwendungen mit gleichzeitig hoher geforderter Taktqualität verwendet werden. Diese Technologie liefert die Grundlage dafür, dass wir bei unseren großen Modulsystemen für professionelle Studioanwendungen 32 oder mehr Kanäle mit dem überall gleichen, exakten Takt versorgen können. Und von der auf diesem Weg erreichten höchsten Präzision profitieren auch unsere kleineren Geräte
Taktrückgewinnung von externen Quellen
Im Falle konventioneller digitaler Quellgeräte wie CD/DVD-Player, Fernseher, Computer oder Musikserver/Streamer mit AES/EBU- oder SPDIF-Ausgängen können keine internen Taktgeber verwendet werden. Hier besteht die große Herausforderung darin, sich auf den Systemtakt des Quellgerätes synchronisieren zu müssen, damit die Daten für den DAC nicht zu schnell oder zu langsam ankommen. Wobei gleichzeitig die Taktpräzision möglichst wenig von der externen Quelle beeinflusst werden soll. Das wird üblicherweise durch eine Form von Phasenregelschleife (PLL) erledigt. Die PLL achtet quasi im größeren Zeitbereich darauf, dass Quelle und DA-Wandler synchron laufen und im kleinen Zeitbereich ein stabiles Taktsignal ausgegeben wird. Bei unserer Femto-Clock-II sind mehrere PLL-Stufen in Reihe geschaltet, wobei dann die letzte Stufe eine Stabilität im Bereich von Femtosekunden erreicht. Das klangliche Niveau erreicht damit eine ähnliche Größenordnung wie mit den internen Taktgebern des DACs. Allerdings bleibt prinzipbedingt immer ein Rest an Abhängigkeit von der Quelle. Bei Wiedergabe über ddUSB ist dies gänzlich ausgeschlossen.